roland ranz

Biographie

1957 geboren in Ochsenhausen, lebt und arbeitet in Biberach
1982 - 1989 Studium an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe
1991 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg

Ausstellungen I Auswahl:

2009 Gruppenausstellung Haus Salmegg
20Jahre Kunstverein Rheinfelden

2007 Fruchtkasten Ochsenhausen
PENG! raum fuer kunst, mannheim
Kornhaus Weingarten

2006 Schloss Fachsenfeld mit RomaneHolderried Kaesdorf, Aalen
Waldshut, Lonza-Villa

2004 Kleine Galerie Bad Waldsee

2002 Kunstverein Rheinfelden, Haus Salmegg
Kunstverein Salmegg, Rheinfelden (Baden)

2001 Kreissparkasse Ravensburg

2000 Galerie der Gegenwart Braith-Mali-Museum Biberach

1998/99 1. Trienale zeitgenössischer Kunst Oberschwaben

1995 41. Jahresausstellung Künstlerbund Baden-Württemberg, Kunstverein Stuttgart

1994 Ausstellung im Haus der Kunststiftung (mit Rainer Schlecker)

1993 8. Ausstellung der Jürgen Ponto Stiftung im Kunstverein Frankfurt/Main

1992 Galerie am Wasserturm, Konstanz

Je unübersichtlicher, differenzierter oder chaotischer die Einzelnuancen, umso einheitlicher wirkt ihre Summe im Gesamtbild. Nahsicht und Fernsicht spielen mit dieser Wirkung. Das könnte auch für Roland Ranz' Malstil gelten. Die Farbe als blasse Optik bis hin zum Weiß eines Antonio Calderara oder eines Robert Ryman wirkt bei Ranz weder konkret noch konstruktiv noch radikal, sondern in einer entgeometrisierenden Art eher intuitiv.

Roland Ranz malt ungegenständlich, aber nicht monochrom. In seinen Bildern gibt es Bezüge zu Architektur und zu Technik und wo sich Räume öffnen auch zu Landschaft. Meist bewegt er sich im kleinen Format. Vielfach tritt ein Licht ins Bild und dämmert sanft auf die Oberfläche. Fahl und zwielichtig gräbt es sich einen Weg aus einer unteren Malschicht, dabei reicht seine Kraft nicht aus, um etwas hell zu bescheinen. Grün, Grau, Anthrazit, der Moment der Darstellung ist der Nacht näher als dem Tag.

Das Betrachten seiner Werke erfordert eine nahe Sicht. Nur so zeigt sich der Wechsel von glänzenden und matten Partien, vom Nassen zum Trockenen. Hin und wieder reizt eine erhöhte Stelle das Auge. Geometrische Streifen stellen eine Verbindung her zu einer von Menschen gebauten Umgebung, jedoch treten Menschen nicht ins Bild. Der Betrachter blickt auf einen leeren Bildraum, der streng geordnet ist. Er spürt: Jeder Ton wurde vom Künstler bedacht, selbst da, wo gelegentlich etwas Buntheit die Richtung vorgibt.
Manche Gemälde sind auf einer dünnen Platte aufgemalt und fast eben mit der Wand. Andere sind zu Bildkörpern geformt, indem die bemalte Leinwand oder dibond-Platte auf kastenartige Rahmen gesetzt wurden und nach vorne ragen. Immer geht es Roland Ranz darum, dass er den Betrachter auf ein Artefakt aufmerksam macht, nie stellt sich der Eindruck von Illusionismus ein.
Titel wie „Maschine“ spielen auf die Polyvalenz der Deutungsmöglichkeiten an, der Titel „Präparat“ bezeichnet die Kontingenz des Malens. Malerei bringt - ähnlich Laborversuchsanordnungen - eines von vielen möglichen Ergebnissen hervor. Wichtig ist auch der Begriff der „Interferenz“, der hier die Überschneidung von Sichtebenen bezeichnet. Die gemeinhin matte Oberfläche der Malerei steht gegen extrem glänzende Stellen, welche die Umgebung als Spiegelbild ins gemalte Bild herein holt. In der Arbeit „Präparat“ spielt die Schichtung Wand - Bildkörper - Bild eine wesentliche Rolle. Das Bild liegt auf der grundierten, sichtbaren Leinwand wie ein Objektträger auf dem Mikroskoptisch.
Seine Ungegenständlichkeit bewegt sich jenseits von Abstraktem Expressionismus und geometrischer Abstraktion. Sie findet ihr Bild in den kleinen Differenzen.

Werke